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Von wegen Motorräder schaden der Umwelt – umgekehrt ist es viel schlimmer ;-). Nach 14 Jahren Winterbetrieb kaum noch Farbe auf den Motordeckeln – höchste Zeit, da weiterer Korrosion vorzubeugen.

Nun könnte man natürlich die Deckel zum Pulverbeschichten geben – was aber teuer und beim Kupplungsdeckel auch problematisch ist. Denn hier sind eine Menge Lager und Dichtringe drin, die nach dem Strahlen höchstwahrscheinlich nicht mehr zu gebrauchen sind. Denn jedes Strahlgut enthält auch immer staubfeine Anteile, die trotz bester Abdichtung überall hin gelangen. Leider gibt es aber die Nadellager für den Kupplungshebel nicht einzeln, die (teure) Wasserpumpendichtung ist ebenfalls nicht mehr lieferbar, noch dazu ist das Aus- und Einpressen der Wasserpumpenwelle für den Hobbyschrauber kaum machbar. Do-it-yourself ist also angesagt – man braucht dazu nur eine Bohrmaschine, Kunststoffbürsten und einen Backofen. Da das Einbrennen der Farbe mit ziemlicher Geruchsbelästigung verbunden ist, sollte man sich am besten in der Bucht ein gebrauchten Mini Ofen besorgen. Dieser hier hat genau die richtige Größe, um Zylinderköpfe, Zylinder und Motorseitendeckel der NX650/250 zu backen.

Als erstes Versuchsobjekt diente ein Zylinderkopfdeckel - vom Winterbetrieb stark korrodiert. Mit einer Kunststoffbürste lässt sich die verbliebene Farbe leicht entfernen. Als Farbe wählte ich Dupli-Color Supertherm, mit der ich schon beim Auspuff beste Erfahrungen gemacht habe. Sie lässt sich selbst bei niedrigen Temperaturen leicht verarbeiten, die Farben Schwarz und Silber decken dazu noch ganz hervorragend. Das hier gewählte Rot hingegen braucht schon 4-5 Schichten, bevor die Korrosionsschäden nicht mehr zu sehen sind.

Als nächstes war dieser Limadeckel dran. Das Ergebnis überzeugt – obwohl nur zwei dünne Schichten aufgesprüht wurden, sind Reste der alten Farbe oder Bürstenspuren nicht mehr zu sehen – durch das Einbrennen im Ofen wird der Lack noch mal weich und daher besonders gleichmäßig. Nur die Macken und Kratzer sind natürlich noch zu sehen – beim nächsten Mal werde ich es mal vorher mit Kaltmetall versuchen.

Zylinder lassen sich damit auch beschichten - weg mit dem schwarzen Trauerlack ;-).

Bremszangen lassen sich damit auch wieder verschönern – im Bild ein Sattel einer XR650L.

Als Krönung dann der lädierte Kupplungsdeckel vom obigen Bild – auch hier ein ausgezeichnetes Ergebnis, von den Korrosionsspuren ist nichts mehr zu sehen. Einzige offene Frage ist, wie abriebfest der silikonbasierte Duplilack ist, was sich erst noch im Alltagstest zeigen muss. Vermutlich wäre der VHT Keramiklack in dieser Hinsicht besser, dieser ist aber schon bei sommerlichen Temperaturen schwer (läuferfrei) zu verarbeiten.

 

 

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