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Im Mai 1993 wurde die NX250 für meine Freundin (und spätere Frau) gekauft, hauptsächlich der niedrigen Sitzhöhe wegen. Bei 156cm Größe gab es nicht viel Auswahl, außerdem passte die NX so schön zu meiner Domi. Die NX250 hatte nur einen Vorbesitzer gehabt und war mit 6000km praktisch neuwertig. So sauber und original sollte sie aber nicht lange bleiben.

 Denn es ging 1993 gleich zweimal in unser bevorzugtes Revier, die französischen Seealpen.

Neben Kurvenkratzen war damals auch noch Offroad auf alten Militärpisten möglich, die Schotterpisten des Chaberton, Sommelier oder wie hier Malamot waren jedem Enduristen ein Begriff

Anfang 1994 ging es auf ein Endurotraining von MOTORRAD, eine der Instruktorinnen war übrigens Jutta Kleinschmidt, die später als erste und einzige Frau die Rallye Dakar gewann.

Schon im Vorjahr fiel die Serienbereifung im Schlamm als völlig untauglich auf, grobe Alternativen in 16 Zoll gab es damals nicht. Beim Durchstöbern der Ersatzteillisten fiel mir auf, das XL350 und NX250 die gleichen Bremsbacken haben - also Xl350 Hinterrad besorgt (was damals ohne Web oder gar Ebay nicht ganz so einfach war) und ausprobiert – passte ohne Änderungen und der erste 17 Zoll Umbau war geboren. Um die durch den größeren Durchmesser angewachsene Sitzhöhe zu reduzieren, wurde ein White Power Federbein mit 1cm weniger Hub eingebaut – was ein Schweinegeld kostete, denn Billigversionen gab es damals noch nicht. Aber wie sich später in Afrika herausstellte, war das WP jede Mark wert. Denn als ein paar Freunde uns anboten, 1994 an einer kleinen Afrikareise von Kenia nach Namibia teilzunehmen, waren wir gleich dabei.

Die Afrikatour ( Reisebericht gibts hier) überstand die Nixe ohne Probleme - im Gegensatz zu meiner NX650, die 1995 mit Ventilsitzschaden von mir beleidigt in die Scheune geschoben wurde (und 5 Jahre nicht mehr angeschaut wurde). Und weil zeitgleich meine Familienbildungsphase begann, war die Zeit der großen Motorradtouren erstmal vorbei - die NX250 ist aber seitdem als Alltags- und Winterfahrzeug Fahrzeug im Einsatz. Dafür ist sie dank des wartungsarmen Motors hervorragend geeignet, musste aber auch mit einem Minimum an Zuwendung auskommen. Immerhin bekam sie 1996 ein 21 Zoll Vorderrad und einen Enduroscheinwerfer von der XT350. Die Lackierung ist der 1993 Version nachempfunden –ich wusste es damals nicht besser ;-). Schon nach zwei Winter war der erste Krümmer durchgerostet und der Auspuff ebenso – letzterer konnte nochmal geschweißt werden.

2007 wurde dann die 80.000km Marke geknackt. Ausser einem Steuerkettenspanner, einer CDI (was sonst ;-), einem Kupplungszug und einem Gaszug mußte bis dahin nie was repariert werden. Ölverbrauch immer noch um die 0,1 / 1000, trotz 7000 km durch Afrika und obwohl sie meistens mit Vollgas gefahren wurde. Kettensätze waren alle 12000 bis 15000 km fällig , ärgerlich dabei der teure Schwingenschleifer, der meist mit ersetzt werden mußte. Weil auf Dauer der alle zwei Winter fällige Austausch des Krümmers lästig war, wurde er Alu-flammgespritzt.

Hinten wurde wieder was grobstolligeres montiert, ein Mefo Stonemaster. Fährt sich auf der leichten 250 und durch die geringe Motorleistung auf der Strasse noch angenehm, in Kurven rutscht das Hinterrad beim Gasgeben kontrolliert weg ... echtes Enduro-feeling eben :-).

2009 wurde die 90.000km Marke erreicht. Inzwischen hatte meine NX zwei weitere Winter überstanden, der Hauptschalldämpfer war mal wieder durchgerostet, diesmal unschweißbar. Bewährt hatte sich aber der alu-flammgespritze Krümmer, der den Gilb keine Chance mehr gibt.

Probleme hatte aber der Mefo Stonemaster  verursacht, den ich eine Weile drauf hatte. Zum einen sorgte er – wenn mal kantig abgefahren – für wilde Pendelei beim Überfahren von Spurrillen. Außerdem wurde durch den größeren Umfang die Übersetzung viel lang, man musste ewig im fünften Gang drehen, sonst wurde sie im sechsten gleich wieder langsamer.  Dem Motor schien die längere Übersetzung auch zu belasten, denn beim letzten Ölwechsel waren zum ersten mal Späne im Öl zu finden, der Ölverbrauch stieg plötzlich auf ca 0,3l/1000km und die Motorleistung sank spürbar. Also wurde wieder ein 4.60-17 Reifen montiert.

Und weil mir das keine Ruhe gelassen hat, habe ich daraufhin mal wieder das Ventilspiel bei der Kleinen kontrolliert. Alle 36000 km das gleiche Theater ;-). Ergebnis: das Ventilspiel war noch ok (mußte seit 84000 km nicht korrigiert werden!) und die Nocken glänzen noch wie neu. Sagenhaft. Beim 650er Domi-Zylinderkopf müsste man da schon mit einigen Verschleiß rechnen.

Am 02 Jun. 2012 war es dann endlich soweit (mühsam nährt sich das Eichhörnchen – aber andere Motorräder wollen auch gefahren werden) – 100.000km mit ungeöffnetem Motor sind geschafft! Das übliche 99.999 Tacho Bild muss ich leider schuldig bleiben, da schon seit 10jahren ein KLX Tacho drauf ist.

Dabei sah es Anfang 2011 nach dem Anmelden so aus, als wenn der Dauertest bei km 97.700 abgebrochen werden müsste - das gruselige Klappern, das aus dem Motor kam, erinnerte eher an eine BMW mit total ausgelutschten Ventiltrieb und auch die Alu-späne im Ölfilter mahnten sofortigen Handlungsbedarf an. Da die NX keine klappernden Kipphebel hat war auch die Ursache sofort klar – die Steuerkette hat sich soweit gelängt, dass der Steuerkettenspanner seiner Aufgabe nicht mehr nachkommen konnte. Eigentlich wäre es nun an der Zeit gewesen, den Motor zu überholen, doch stand das Enduro Training unmittelbar vor der Tür und außerdem hätte ich den Dauertest kurz vor Ziel abbrechen müssen. Da bin ich über einen Tipp aus dem ADV Forum gestolpert, mit einer längeren Inbusschraube lässt sich der Spanner fixieren und die Kette wird wieder korrekt gespannt (siehe Tipps & Tricks).

Ein anderes Problem hingegen war selbstgemacht. Auf der Suche nach der fehlenden Motorleistung habe ich letztes Jahr (zum ersten Mal seit 10 Jahren) den Vergaser gereinigt und mit neuen Dichtungen versehen – big mistake. Denn nach dem Einbau zeigte die Nixe auf einmal ein zögerliches Kaltstartverhalten und ruckelte im oberen Drehzahlbereich. Es war absolut unerklärlich, selbst mit 2 anderen Vergasern wurde es nicht besser. Erst als ich den Vergaser einer MD25 ausprobierte lief die NX250 wieder wie sie sollte - Ursache war der Plastikdeckel der MD21, der sich leicht verzieht und dann durch Nebenluft für Abmagerung des Gemisches sorgt. Die MD25 hat einen stabilen Aludeckel, der besser abdichtet. Der Verbrauch sank nach der Reinigung und mit dichtem Deckel übrigens auf ca 3,3l, nachdem er sonst bei ca 3,5l lag.

Sonst hat sich auf den letzten 10.000km nicht mehr viel ergeben, bei km 95.000 machte das Anlasserrelais nur noch „klack“ und mußte ausgetauscht werden. Bei 98.000km drehte sich ständig der Kühler-lüfter - der Austausch des Thermoschalters brachte auch hier Ruhe.

Nachdem so ab 80000km der Ölverbrauch bis auf 0,3l anstieg, probierte ich bei km 98000 zum ersten Mal seit langem wieder synthetisches 10W40, das den Verbrauch wieder etwas senkte.

Bei km-Stand 102.000 wurde die Steuerkette schließlich doch getauscht - mit gemischten Erfolg. Die neue OEM Kette läuft lauter als zuvor, was entweder an deren schlechten Qualität oder an den doch bereits ebenfalls verschlissenen Zahnrad auf der Kurbelwelle liegt. Vermutlich werde ich die Steuerkette nochmals wechseln müßen.

Ürigens sind hohe km-Stände ohne Motorüberholung für die NX keine Seltenheit, aus dem Domiforum sind mir drei Maschinen bekannt, ausserdem tauchen bei Autoscout & Co immer mal wieder welche mit 100.000km plus auf - der Rekord liegt bisher bei 118.000km.

Oktober 2013

Bei 105.000 km wurde sie mit großen Rädern und Schutzblechen wieder winterfest gemacht.

 

©www.nx250.de