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Die grassierende Funbike/Sumo/Motard Mode scheint an der NX250 spurlos vorüber gegangen zu sein. Bilder von Sumo-Nixen sind im Netz nur sehr selten, Fahrberichte gar nicht zu finden. Neben dem Kostenaspekt (der klassenübliche Umbau dürfte genauso viel kosten wie für eine viel stärkere KTM etc.) dürfte vermutlich auch die extrem auf Handlichkeit ausgelegte Fahrwerksgeometrie (nur 89mm Nachlauf / 1360mm Radstand) eine Rolle gespielt haben. Als Folge kann sich die NX250 bei einseitiger Höherlegung hinten (z.B. größerer Raddurchmesser oder härtere Federung) oder Absenkung vorne bei höheren Geschwindigkeiten gefährlich aufschaukeln. Setzt man sich dann ganz nach vorne, kann die Pendelei fast unkontrollierbar werden.

Für mich selbst kam ein Sumoumbau der NX nie in Frage. Die üblichen 160/120er Reifen sind viel zu teuer, zu schwer und zu breit, die Geländetauglichkeit geht flöten und handlich ist die NX sowieso schon. Doch da es inzwischen ca. zwei Dutzend verschiedene 50er/125er Sumos gibt, kamen Sumoreifen auch in schmaleren Dimensionen auf dem Mark. Ein 100/90-17 z.B. braucht nur eine minimal breitere Felge und hätte einen 6 cm geringeren Durchmesser, für hinten ist die Größe 130/70-17 üblich. Von Heidenau gibt’s z.B. den K66, in Sumo-Regenreifenoptik. Da es den K66 auch in der Rollergröße 120/80-16 gibt und dieser auf dem Papier den geringeren Durchmesser des 17er Vorderrades ausgleicht, bietet sich diese Kombination für einen kostengünstigen Umbau an.

Leider zeigt sich auch hier, das die Hersteller sich nicht an die Norm Maße halten: nebeneinander gestellt, hat der 120/80-16 sogar einen etwas größeren Durchmesser. Da ich aber schon ein NTV Federbein mit 7 cm weniger Federweg montiert hatte, müsste dies das kleinere Vorderrad mehr als ausgleichen.

Nachdem die Theorie abgeklärt war, musste erstmal eine günstige Vorderradfelge her. Es hätte ja immer noch sein können, das die Nixe mit dem kleinen Vorderrad unfahrbar ist, eine Ninja 250 Felge gab es für ein paar €, sieht zwar klasse und mit den Y-Speichen topaktuell aus, aber leider ist deren Nabe 6mm zu breit. Ein Abdrehen durch einen Profi würde ca. 200€ kosten, für einen Versuch zu teuer. Nach einigen Suchen in der Bucht fand ich schließlich ein Vorderrad einer Kreidler DD125, das inklusive Tachoantrieb/Tachowelle fast plugandplay passt. Nur die rechte Abstandsbuchse ist ca. 3mm zu lang und musste abgedreht werden. Die Verarbeitung dieses Chinarads ist sehr gut (nur die Speichen waren teilweise so lang, dass sie 2-3mm aus den Nippeln rausguckten und den Schlauch punktieren könnten) und das Design klar von Honda abgekupfert.

Die ersten Fahrtests auf der NX250 verliefen mehr als zufriedenstellend. Kein Kippeln, kein Pendeln und bei höheren Geschwindigkeiten lässt sich die Nixe nun noch etwas leichter abwinkeln. Selbst auf Feldwegen spurt das kleine Vorderrad noch sehr gut. Die Bremse beißt auch erheblich besser, vermutlich wegen des geringeren Raddurchmessers. Auch die Optik gefällt mir gut, mit den kleinen Kullerreifen sieht die NX nun noch knuffiger aus. Weil die Sitzhöhe im Endurotrimm mit großen Rädern und harter Federung schon sehr anstrengend wird und man auch nicht jünger wird, werde ich meiner NX eine für den Alltagseinsatz einen zweiten Radsatz verpassen.

Bei Menze kostet eine SanRemo Felge in 2.50-17 inkl. Edelstahlspeichen ca. 250€, mit schwarzer Kunststoffbeschichtung ca. 280€. Die SanRemo Felgen haben m.W. ein gültiges Tragfähigkeitsgutachten und werden daher von jedem halbwegs sachverständigen TÜVler eingetragen. Die edlen Exel Felgen hatten nie ein Gutachten und können daher meist nur vom Fachbetrieb eingetragen werden, bei HE würde eine 2.50-17 Felge inkl. Speichen ca. 280 € kosten, schon schwarz eloxiert. Bei der hinteren Felge werde ich noch weitere fahrversuche abwarten, eigentlich reicht auch der 120/80-16 Reifen.

Neben der Technik ist natürlich auch die Optik wichtig – weil aber die NX mein Wintermotorrad ist, kann ich erst im Sommer etwas Farbe auf den Rahmen schmeißen ;-). Die Aluschwinge samt Scheibenbremse der AX1 soll sie bei der Gelegenheit auch bekommen. Ein Sumoheck wurde aber schon aus dem Original entwickelt, dabei bleibt die praktische Werkzeugschale erhalten und ist, da keine Rahmen Rohre abgesägt werden, auch jederzeit wieder rückgängig zu machen. Da ich noch einen Lacksatz in 1993er metallicschwarz inklusive Sitzbank (leider mit gelben Keder) rumliegen hatte, habe ich den spaßeshalber montiert – schwarz sieht ja immer böse aus. Eine schlanke Verkleidung braucht eine Sumo natürlich auch – hier bot sich die AX1 als Vorlage an. Die Aufkleber schließlich wurden nach Originalvorlage gefertigt – sind zwar aus dem Tintenstrahldrucker etwas blass, lassen sich aber von diversen Anbietern kostengünstig anfertigen. Und weil die NX das X schon in der Typbezeichnung trägt, lag der Name des Umbaus schon auf der Hand: (ni)X-MOTO – denn auch mit einem etwas getunten 30PS Motor wird aus der Nixe natürlich noch lange keine Sumo. Wobei sich selbst heute noch die Eckdaten sehen lassen können, in der 250er Klasse gibt es keine leichtere, und nur die 200er Duke hat gleichviel, die WR250R max. 2 PS Mehrleistung.

Als nächstes war die Auspuffanlage dran, zu einem Edelstahl Krümmer von Leiro musste natürlich auch ein entsprechender Auspuff her. Den Krieger gibt’s nicht mehr und der Marving kostet Leistung und Sound. Daher habe ich es mal mit einem Arrow Auspuff von der NX650 probiert. Dieser wurde von Leiro an die NX250 angepasst. Übrigens bietet er diesen Service auch für andere Motorräder/Auspuffe an. Kosten? 230€ für den Arrow, 50€ fürs Anpassen und ca. 60€ für die Eintragung inkl. Standgeräuschmessung. Im Stand beim Gasgeben bollerts nun erheblich schöner, ohne illegal laut zu werden.

So schaut es dann aus - putzen ist bei dem Wetter sowieso müßig. Und ich hab wieder auf den roten Lacksatz umgerüstet, gefällt mir doch noch besser - vor allem, weil ich tatsächlich noch (spottgünstig) eine sehr gut erhaltene, dunkelblaue Sitzbank ergattern konnte.

 

 

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